Vor einigen Wochen hatte der TC Freisenbruch bekannt gegeben, dass er einen zeitnahen Umzug auf die vom Waldstadion Bergmannsbusch 600m entfernte Bezirkssportanlage Oststadt anstrebt und dies gemeinsam mit den dortigen Vereinen TIG Oststadt und MTG Horst umsetzen möchte. Gleichzeitig schlossen die Freisenbrucher eine Kooperation mit dem GTSV Essen, der ebenfalls dort seine neue sportliche Heimat bekommen soll.
„Unser Verständnis von erfolgreicher Jugendarbeit geht aber weit über das reine Fußballspielen hinaus. Wir arbeiten grundsätzlich in einem ganzheitlichen Konzept, das neben dem reinen Fußballer auch den Menschen dahinter aus der pädagogisch-erzieherischen Perspektive und eben auch den Schüler oder Auszubildenden aus der schulisch-beruflichen Perspektive in die Arbeit mit einbezieht“, erläutert Peter Schäfer aus dem TC Vorstand die Grundlagen der angestrebten Arbeit. Konkret sind hiermit z.B. Bildungsangebote wie eine Hausaufgabenbetreuung gemeint. Gleichzeitig wurden schon einige Kooperationen geschlossen, z.B. mit der Caritas, die wöchentlich mit ihrem Flizmobil am neuen Standort halt machen und mit den Kindern gemeinsam gesunde Mahlzeiten zubereiten soll. „Diese Angebote werden auch grundsätzlich offene Angebote sein, also auch für Kinder und Jugendliche, die keine Vereinsmitglieder sind“, so TC Vorstand und Jugendleiter Andreas Wiegandt.
Darüber hinaus spielt das Thema Integration eine große Rolle, da in den letzten 2 Jahren über 200 neue Nachbarn in die umliegenden Siedlungen Bergmannsfeld und Hörsterfeld eingezogen sind. „Das Thema Integration ist an unserem Standort jetzt aktuell, deshalb streben wir eine zügige Umsetzung an. Wir befinden uns in konstruktiven Gesprächen mit verschiedenen Vertretern der Stadt und der lokalen sowie regionalen Politik und hoffen auf einen ebenfalls schnellen Umbau des noch vorhandenen Ascheplatzes in einen modernen Kunstrasen“, macht TC Vorstand Jochen Witter die Zeitschiene noch einmal deutlich.
Um die Bildungsarbeit in vollem Umfang entfalten zu können, wäre auch eine Erweiterung der vorhandenen Gebäude-Infrastruktur nötig. Vor allem auch deshalb, weil sowohl der Deutsche Gehörlosen-Sportverband als auch der Gehörlosen-Sportverband NRW Interesse bekundet haben, ihren Bundes- und Landesstützpunkt im Bildungsstandort Oststadt zu errichten. „Die Bildungs- und Integrationsangebote gehören für uns als selbstverständlich zur Vereinsarbeit dazu. Wir werden daher unabhängig von einer möglichen Erweiterung der Gebäude zahlreiche Projekte auch mit der vorhandenen Infrastruktur umsetzen können. Durch eine bauliche Erweiterung oder einen Neubau würden wir jedoch in die Lage versetzt, diese Maßnahmen auszuweiten und gleichzeitig in der Arbeit vor Ort auch die Qualität nochmals zu steigern. Neben einem potenziellen Einzug der Gehörlosenverbände haben auch bereits weitere Kooperationspartner die Durchführung verschiedener Bildungsangebote zugesagt, z.B. in der Schiedsrichterausbildung oder bei der Berufsförderung z.B. durch Bewerbungstrainings“, so Schäfer zur Notwendigkeit infrastruktureller Erweiterungen. Mehrere Optionen zur baulichen Erweiterung werden derzeit geprüft und mit allen Beteiligten diskutiert.
Dabei kommt natürlich der erforderlichen Finanzierung des Vorhabens eine besondere Bedeutung zu. „Wir haben von Anfang an geplant, die baulichen Erweiterungen oder einen Neubau des Bildungsstandortes in Eigenregie zu finanzieren. Dazu planen wir die Gründung einer eigenen gemeinnützigen Gesellschaft, die den Bildungsstandort aufbaut und betreibt. Denn es ist vollkommen klar, dass dies nicht allein von einem ehrenamtlichen Vereinsvorstand geleistet werden kann. Besonders erfreulich sind bisher ausnahmslos alle Gespräche mit potenziellen Unterstützern gelaufen. Es wurde uns signalisiert, dass eine finanzielle Unterstützung seitens verschiedener Förderträger und anderer Unterstützer absolut realistisch ist“, so TC Vorstand Gerrit Kremer zur geplanten Umsetzung des Vorhabens.
„Die Finanzierung der erweiterten Gebäude-Infrastruktur ist bereits jetzt in greifbarer Nähe, daher hoffen wir auf zügige und zielgerichtete weitere Gespräche mit der Stadt hinsichtlich des neuen Kunstrasens, der für dieses Vorhaben unerlässlich ist“, stellt Kremer abschließend fest.