Silvesterrandale im Bergmannsfeld: Polizei schaltet Hinweisportal

Im Essener Stadtteil Freisenbruch musste die Polizei die Kollegen der Feuerwehr gegen aggressive Angriffe schützen. Dort hatten Mülleimer und ein E-Roller gebrannt. Die Beamten trugen Helme und bildeten Polizeiketten, damit die Brände gelöscht werden konnten.
Im Essener Stadtteil Freisenbruch musste die Polizei die Kollegen der Feuerwehr gegen aggressive Angriffe schützen. Foto: Justin Brosch

Am Rande der Silvesterfeierlichkeiten im Bergmannsfeld sorgten vorallem Gruppen von Jugendlichen für Randale. Es wurden Feuer gelegt und anrückende Rettungsdienste mit Pyrotechnik beschoßen. Die Polizei musste die Feuerwehr sogar schützen.


Wie bereits in der Vorjahren blieb auch der Jahreswechsel 2022/23 im Bergmannsfeld in Essen-Freisenbruch nicht gewaltfrei. Größere Gruppen von Jugendlichen legten in ihrem Viertel vorsätzlich Feuer in Mülltonnen und am Wegrand und beschoßen die anrückenden Feuerwehrfahrzeuge und Retter vorsätzlich mit Pyrotechnik. Auch ein Einschreiten der Polizei hielt sich nicht davon ab.

Gegen 1:30 Uhr am frühen Morgen des 01.01.2023 kam es im Bereich Philosophenweg zu mehreren Müllcontainerbränden. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden bei ihren Löscharbeiten durchgehend aus einer größeren Personengruppe heraus mit Pyrotechnik beschossen. Unbekannte zündeten sogar einen Tannenbaum in einem Einkaufswagen an und stießen diesen mit dem brennenden Baum die Straße herunter.

Polizei musste Retter schützen

Eine große Anzahl von Polizisten bildete eine Kette um die Feuerwehrkräfte. Erst dann konnten sie ihre Arbeit wieder aufnehmen und die Brände erfolgreich löschen. Selbst die Präsenz der Polizei hielt die Jugendlichen, die meist einen Migrationshintergrund haben, nicht von dem weiteren Beschuß ab. Insgesamt wurden drei Retter der Feuerwehr Essen bei diesem Einsatz leicht verletzt.

Vandalismus in Freisenbruch
Völlig wahllos wurde im Bergmannsfeld zerstört und Feuer gelegt. Glücklicherweise gab es keine ernsthaften Verletzungen. Foto: Justin Brosch

Bereits in den Vorjahren kam es im Bergmannsfeld zu ähnlichen Krawallen. Die Jugendlichen beschießen die Retter stets aus einer größeren Menschenmenge, in die sie dann oft unerkannt wieder untertauchen können. In den vergangenen Jahren kam es daher zu vielen Anzeigen gegen Unbekannt, selten aber gegen Verurteilungen. Auch in diesem Jahr scheint die Identifizierung der Täter schwierig zu sein. Die Polizei setzt Bodycams ein, die bei der Identifizierung der Straftäter helfen sollen. Insgesamt war ein Gruppe von 50 bis 60 Jugendlichen an den Ausschreitungen beteiligt.

Silvesterkrawalle auch in anderen Essener Stadtteilen

Die Vorfälle in Freisenbruch waren nicht die einzigen dieser Art. Auch am Steeler Wasserturm, in Katernberg und am Borbecker Markt kam es zu ähnlichen unschönen Szenen. Sowohl aus der Zivilgesellschaft als auch Politik werden nun die Rufe nach harten Konsequenzen laut. “Die Straftäter sollen konsequent zur Rechenschaft gezogen werden”, fordert etwa Oberbürgermeister Thomas Kufen in einer ersten Stellungsnahme.

Polizisten an der Haltestelle Albert-Schweitzer-Straße: Besonders im Bereich rund um den Philosophenweg randalierte eine Gruppe von 50-60 Jugendlichen. Foto: Justin Brosch

Die SPD Essen kann sich zudem vorstellen in besonders auffälligen Bereichen der Stadt zukünftig das Böllern grundsätzlich zu Untersagen. Die Einsatzfähigkeit der Rettungsdienste müsste aufrecht erhalten werden. Die Essener Feuerwehr spricht von einer klaren Grenzüberschreitung und kann sich nicht erklären, was in den Köpfen der Krawallmacher im Bergmannsfeld vorgehen muss.

Immerhin: Der Großteil der Essener verurteilt die Vorfälle aufs Schärfte und dankt der Feuerwehr für ihren unermptlichen Einsatz: “Keine Gewalt gegen Retter” und ähnliches ist derzeit viel in den sozialen Medien zu lesen.

Polizei Essen sucht nach Videos der Silvesternacht

Nach den Angriffen auf Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste in der Silvesternacht, hat die Polizei Essen ein Online-Hinweisportal geschaltet.

Wer Videos dieser Nacht, insbesondere aus den Bereichen Albert-Schweitzer-Straße / Philosophenweg (Bergmannsfeld), Steeler Wasserturm oder der Marktstraße im Bereich des Borbeck Bahnhofs hat, wird gebeten, diese – auch anonym – zur Verfügung zu stellen.

Hierzu geht man auf https://nrw.hinweisportal.de/ und wählt unter dem Text „Hinweis geben“ „weiter“ aus. Als Ereignis wählen Sie dann „Essen: Angriffe unter Verwendung von Feuerwerkskörpern gegen Polizeibeamte und Rettungskräfte“. Alternativ können Hinweise auch telefonisch unter 0201/829-0 gemeldet werden.

1 Kommentar

  1. An dieser Stelle muss mal hart durchgegriffen werden. Gesetzesänderungen und klare Kante gegen diese Krawaller zeigen. Fast jeden Tag fahren Rettungskräfte und Polizei ins Bergmannsfeld. Irgendwie erinnert mich das an die Randale in Berlin zu Silvester. Vielleicht sollte man da auch mal über Migrationsprobleme nachdenken und entschlossen handeln. Dieses Volk macht sich doch nur lustig über unsere Gesetzgebung

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