Sanierung des Oststadtbads wird deutlich teurer – Pläne konkretisieren sich

Schwimmbad Oststadt

Das Oststadtbad im Essener Stadtteil Freisenbruch steht vor einer umfassenden Modernisierung. Doch der geplante Umbau des Freibads wird für die Stadt deutlich teurer als ursprünglich kalkuliert. Der Sportausschuss der Stadt hat am Dienstag (17. Juni) über die überarbeiteten Pläne beraten, die zahlreiche Veränderungen mit sich bringen.


Bereits seit 2019 arbeitet die Stadt Essen an der Zukunft des Oststadtbads. Die ursprünglichen Vorstellungen wurden im Laufe der Jahre immer wieder überarbeitet. Ursprünglich war der Abriss von Sprungbecken und Turm vorgesehen, doch das stieß bei den Fraktionen von CDU, SPD und Grünen auf Widerstand. Sie machten sich für den Erhalt des Sprungbereichs stark und forderten ein tragfähiges Konzept, das das Bad langfristig sichert, das Angebot modernisiert und gleichzeitig die Betriebskosten reduziert.

Inzwischen wurde deutlich: Die technischen Anforderungen, gestiegene Materialpreise und zusätzliche bauliche Maßnahmen treiben die Kosten in die Höhe. Statt der ursprünglich veranschlagten 17,6 Millionen Euro brutto beläuft sich die aktuelle Kostenschätzung nun auf rund 29,5 Millionen Euro. Diese Zahl berücksichtigt bereits mögliche Einsparpotenziale. Finanziert werden soll das Projekt durch die Sport- und Bäderbetriebe Essen sowie den städtischen Haushalt. Nach der Beratung im Sportausschuss folgt am 25. Juni die Entscheidung im Finanzausschuss, bevor der Stadtrat Anfang Juli abschließend votiert.

Ein zentraler Aspekt der Sanierung ist die langfristige Nutzung des Freibads – mit besonderem Augenmerk auf Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und bessere Nutzungsmöglichkeiten. Während zunächst geplant war, das bestehende Umkleidegebäude zu modernisieren, zeigte eine Analyse, dass dafür ein fast vollständiger Abriss nötig wäre. Daher wird nun ein kompletter Neubau bevorzugt. Gleichzeitig sollen Flächen künftig flexibler einsetzbar sein – etwa durch die barrierefreie Umgestaltung der Toilettenanlage im Kinderbereich, wodurch angrenzende Räume zusätzlich als Lager genutzt werden könnten.

Auch in puncto Technik wird aufgerüstet: Eine Photovoltaikanlage soll auf dem Dach der Umkleiden installiert werden, um den Strombedarf umweltfreundlicher zu decken. Für die Anlage ist ein spezielles Trägersystem notwendig – ein weiterer Kostenpunkt. Zudem wird ein Containerlager gebaut, in dem die Badewassertechnik des Freibads Steele überwintern kann.

Besucherinnen und Besucher des Oststadtbads können sich auf eine Reihe von Verbesserungen freuen. Dazu gehören ein erweiterter Gastronomiebereich, zusätzliche Einstiegsmöglichkeiten ins Kombibecken sowie die Instandsetzung von Tribünen, Treppen und Grünflächen. Besonders aufwendig ist die Modernisierung des Sprungbereichs: Neben dem Becken und dem Turm selbst soll auch eine neue Rutsche entstehen. Damit bleibt dieser Bereich ein Herzstück des Bads – ein Anliegen, das die Politik schon lange unterstützt.

Im Gegenzug wird das separate Nichtschwimmerbecken weichen. Für Kinder und Nichtschwimmer stehen künftig das Kinderbecken sowie das Kombibecken zur Verfügung. Auch bei der Erreichbarkeit tut sich etwas: Die Stadt schreibt eine bestimmte Zahl an Fahrradstellplätzen vor, weshalb zusätzliche Abstellmöglichkeiten geschaffen werden.

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