Die KiTa Sankt Antonius schafft in Freisenbruch eine Ackerfläche. Für dieses Projekt wird nicht nur den Erziehern, sondern auch Kindern und Eltern einiges abverlangt. Wie kam es zum Traum vom eigenen KiTa-Acker?
Wer in den letzten Wochen aufmerksam durch Freisenbruch gegangen ist, dem ist vielleicht die kleine Freifläche an der Ecke Märkische Straße/Rodenseelstraße aufgefallen sein. Auf der bisher hauptsächlich von Hunden genutzten Wiesenfläche, wird nun viel gebuddelt und umgegraben. Auffällig: Nicht professionelle Gartenarbeiter sind hier am Werk, sondern die Erzieher und Erzieherinnen der KiTa St. Antonius. Deren Kindergartenkinder helfen natürlich tatkräftig mit.
Diese Naturverbundenheit ist in der KiTa Sankt Antonius nicht urplötzlich entstanden. Bereits im Jahre 2014 setzte man sich für die Eröffnung einer “Wald- und Naturgruppe” ein und konnte diese im August 2020 schließlich eröffnen. Mittlerweile gab es sogar die Zertifizierung vom Landesverband für Wald- und Naturkindergärten dafür.
“Wir haben die Kinder und Eltern an den Entwicklungen in unserer KiTa kontinuierlich beteiligt und so kam ein Vertreter des Elternbeirates zu mir und erzählte mir von dem Projekt Acker Racker ein Bildungsprogram von Acker e.V.”, sagt Danny Bomblatus, Erzieher in der KiTa St. Antonius.
Im Kollegium fand diese Idee direkt Anklang und so begann man schon bald damit auf dem hauseigenen Gelände Gemüse im Kleinen anzubauen. “Der Sinn des Projektes ist es den Kindern und Familien – und natürlich auch einem selber – zum einen das Ackern mit allem was dazu gehört nahezubringen, welche Arbeit dahintersteckt, das Kennenlernen der Gemüsesorten und wie ein Ackerjahr sich aufbaut”, so Blombatus. Positiver Nebeneffekt des Projekts: Man hält sich mehr draußen auf und was so ein Kind selber angebaut hat, wird es auch eher mal probieren und vielleicht auch mögen lernen.
Durch die positiven Erfahrungen der ersten Gehversuche im Ackerwesen, will man nun diese Idee wachsen lassen. Die Freifläche an der Kreuzung Märkische Straße/Rodenseelstraße schien perfekt dafür geeignet zu sein und wurde kurzerhand von der Stadt Essen gepachtet.
“Wir lassen dort eine Ackerfläche entstehen, mit einem kleinen Versammlungsplatz für eine kleine Gruppe, ein Insektenhotel, ein paar Gemeinschaftshochbeete für die Tagespflegegruppen aus dem Stadtteil und eine Bienenblühwiese”, erzählt Danny Blombatus.Der Ackerbereich wurde bereits umgegraben und gemulcht. Die Kinder waren von Anfang an an der Entstehung des Ackers beteiligt. Viel Arbeit steckt hinter so einem Projekt, was sich aber mit Sicherheit bezahlt macht.
In den nächsten Wochen geben dann die sogenannten “Acker Budddys”, Eltern die mithelfen und auch teilweise schon Erfahrung haben, eine Pflanzschulung. Anfang Mai soll dann der erster Pflanztag zusammen mit den Kindern auf dem neuen Acker stattfinden. Das ganze Programm ist für 3 Jahre ausgelegt.
Blombatus ist zuversichtlich: “In diesen drei Jahren lernen wir, die Eltern und Kinder alles Wichtige um auch nach den drei Jahren weiterzuackern.” Die Kinder sind auf jeden Fall schon mit großer Freude und besten Willens mit dabei. Die ersten Jungpflanzen werden schon stolz präsentiert – schließlich ist es auch ihr eigener Verdienst!
In der KiTa Sankt Antonius zeigt man sich zufrieden, dass nach den langen Vorbereitungen nun alles richtig los gehen kann.
“Die größten Herausforderungen waren ein Grundstück zu finden und der Weg zum Pachtvertrag mit den behördlichen Vorgaben. Aber wir sind lange genug im Geschäft um zu wissen, dass man, wenn etwas neu entstehen soll, einen langen Atem haben muss und bereit sein muß sich die Nase an Türen, die zugeschlagen werden, einzudrücken. Nur weil eine Sache abgelehnt wird, heißt es ja nicht, dass es schlecht ist, sondern vielleicht nur noch nicht die richtige Zeit ist.”
Bin schon daran vorbei gefahren und habe mich gewundert.
Tolle Idee von euch. Bin gespannt wie es weitergeht. Werde öfter mal mit meinem Hund vorbeischauen. Super Idee, macht weiter so!