In Freisenbruch schaute man nicht schlecht, als am Mittwochmittag, den 4. Januar 2017, eine komplette Schafsherde mit rund 600 Tieren samt Schäfern und Hunden durch die Straßen zog. Die Tiere waren unterwegs zu einer neuen Weidefläche.
Die Schafe gehören Schäfer Münstermann aus Hattingen. Im Winter zieht er mit den Tieren über verschiedene Weiden durchs Ruhrgebiet. Das bringt Vorteile für beide Seiten: Die Schafe bekommen kostenloses Essen und die Bäuern sparen sich den Rasenmäher und Dünger für ihre Weiden.
Entlang der Straßen ging es für ca. 600 Schafe von Eiberg über die Freisenbruchstraße bis zu den Feldern von Bauer Ridder in der Rodenseelstraße. Dabei gab es für die Schafe soviel Aufregendes zu entdecken und so wurde der Straßenverkehr an der ein oder anderen Ecke auch schon mal beachtlich ins Stocken gebracht. Ohne Unterstützung wären die Schafe wohl nie an ihrem Ziel angekommen. Mehrere Schäfer und Hütehunde führten die Herde aber immer wieder in die richtige Spur.
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Beim Bauer Ridder war der Schäfer mit seinen Tieren aber schon länger nicht mehr Gast gewesen. Der letzte Besuch von Schäfer Münstermann liegt jetzt schon 3-4 Jahre zurück, weiß Christian Ridder der WAZ zu berichten.
Die unangekündigte Aktion war eine kleine Sensation für die Freisenbrucher, führte aber auch zum Interesse außerhalb des “Dorfes”. So war vor einigen Jahren so eine Schafswanderung im Ruhrgebiet nicht so außergewöhnlich. In länderlichen Dörfern sieht man sie auch noch heute regelmäßig.
Aber so mitten in einer Großstadt ist natürlich schon was seltenes – und ein guter Weg zu zeigen wie ländlich es doch in der Grünen Haupstadt 2017, Essen, aussehen kann. So wurden die Fotos auf unserer Facebook-Seite in Kürze tausendfach geteilt. Auch ein Video, dass uns eine Userin zur Verfügung stellte, konnte schon innerhalb weniger Stunden eine beachtliche Anzahl an Zuschauern gewinnen.
Oft erkundigten sich die Facebook-Kommentatoren nach den Befindlichkeiten der Schafe. “Alle sind gut angekommen!”, beruhigte Bauer Ridder mit Beweisfoto auf Facebook.
Bis das Feld an der Stadtteilgrenze zu Leithe leergefressen ist, werden wohl noch 3-4 Wochen vergehen. Danach will Schäfer Münstermann dann wieder weiter mit seinen Schafen durchs Revier ziehen.