Spezialeinheiten der Polizei nahmen am Mittwochabend, 12.08.2020, eine Person in Steele fest. Vorausgegangen war dem Einsatz eine vermeintliche Schutzgelderpressung eines Café-Betreibers am Kaiser-Otto-Platz.
Gegen 10 Uhr am Mittwochmorgen betraten drei Männer zwischen 25 und 50 Jahren das Café am Kaiser-Otto-Platz in Essen-Steele und bedrohten unvermittelt den Ladenbetreiber. Die aktuellen Ermittlungen deuten auf eine Schutzgelderpressung hin. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, soll einer der Täter eine im Hosenbund befindliche Schusswaffe vorgezeigt haben.
Zwei Zeuge, die sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls im besagten Café aufhielten, kamen dem Betreiber zu Hilfe. Das Trio griff sie daraufhin mit Glasflaschen und Stühlen an und verletzte sie. Ein 44-Jähriger kam mit leichten Blessuren davon, ein 33-Jähriger musste später im Krankenhaus weiterbehandelt werden.
Anschließend flüchteten die Täter aus dem Café in unbekannte Richtung. Im Rahmen der Ermittlungen konnten zwei der Tatverdächtigen zeitnah identifiziert werden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Essen erließ das Amtsgericht Essen drei Durchsuchungsbeschlüsse, die Mittwochabend vollstreckt wurden, davon zwei durch Spezialeinheiten.
Den zunächst nur unter einem Spitznamen bekannten dritten Tatverdächtigen nahm die Polizei während der Vollstreckungen der Beschlüsse in der Nähe einer Kleingartenanlage in Essen-Steele vorläufig fest.
Er verbrachte die Nacht im Polizeigewahrsam und wurde am nächsten Tag dem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete Untersuchungshaft an. Bei den Durchsuchungsmaßnahmen wurden u.a. hochpreisige Uhren, Schmuck und ein Tresor sichergestellt.
Nach jetzigen Erkenntnissen soll es sich um Schutzgelderpressungen handeln, die seit mehreren Monaten gegen den Cafébetreiber vollzogen wurden und in deren Rahmen bis zum heutigen Tag bereits eine Summe in sechsstelliger Höhe übergeben worden sein soll. Die Ermittlungen dauern weiterhin an.